Jon Favreau gehört praktisch zum Inventar bei Disney. Wenn man auf seine Arbeit der letzten Jahre schaut, könnte man meinen, dass er die Mitarbeiter der Produktionsfirma öfter sieht, als seine Familie.
Sieht man ihn nicht gerade als Darsteller in einem Film des MCU auf der Leinwand, so kann man sich sicher sein, dass sich zumindest ein Film im Programm der Kinobetreiber befindet, bei dem Favreau Regie geführt hat, denn spätestens seit dem Live-Remake des Dschungelbuchs verbinden Cineasten den Namen Favreau auch mit dem Regiestuhl.
Der Erfolg des Filmes dürfte Disney dazu überzeugt haben, ihm die Verantwortung für eines der wichtigsten Projekte zu übertragen.
Der König der Löwen gehört zu den bekanntesten und vor allem beliebtesten Zeichentrick-Langspielern aus dem Hause Disney. Dabei steht nicht einzig die filmische Qualität im Vordergrund, sondern vielmehr die Gefühle.
Für mich persönlich war König der Löwen der erste Film, den ich als Kind im Kino sehen durfte und seien wir mal ehrlich: diesen Moment vergisst man nie!
Mit diesem Hintergrund ist es fast unmöglich, eine "normale" Rezension zu schreiben, aber ob das Live-Remake mithalten kann, erfahrt ihr im folgenden Text.
Inhalt
Simba, Sohn von Mufasa und Sarabi, wächst in Obhut seiner Eltern auf dem Königsfelsen auf. Seinem hinterlistiger Onkel Scar ist er jedoch ein Dorn im Auge, da er in der Thronfolge vor ihm steht.... C'mon, muss man die Geschichte tatsächlich noch erzählen?
Ich glaube, dass jeder weiß, worum es hier geht. Alle anderen können die Geschichte kurz nochmal überfliegen:
Fazit
Das wohl herausstechenste Merkmal dürfte die unfassbare Detailgenauigkeit in der Animation sein. Man hat zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, gerade lebendige Tiere zu sehen. Das größte Manko am Film
bleibt aber, dass man zu jedem Zeitpunkt das Gefühl hat, gerade lebendige Tiere zu sehen.
Dieses Phänomen wird als "Uncanny Valley" bezeichnet, das sogenannte "unheimlichen Tal". In den 1970er Jahren fiel japanischen Forschern auf, dass die Akzeptanz von Robotern bzw. simulierten
Aktionen zunächst mit der Realitätsnähe gemeinsam zunimmt, ab einem gewissen Punkt jedoch schlagartig abfällt, da ein zu menschenähnliches Verhalten zu unheimlich sei. Eben jenes Phänomen könnte
als Erklärung für das stets befremdliche Gefühl dienen, seine Kindheitserinnerung als Neuinterpretation zu sehen.
Es war stets ein Spagat zwischen "Wahnsinn, was die aktuelle Technik kann" und "WTF?! Keiner will so einen Pumba".
Ihr könnt mich gerne als alten, weißen, nörgelnden Mann abstempeln, für den früher alles besser war, aber einem Vergleich mit dem Original hält das Remake nicht stand. Der Film ist ohne Frage handwerklich super, technisch überragend, stark synchronisiert (auch wenn die neuen Stimmen zum Teil natürlich ungewohnt sind) und rundet das Geschehen viel besser ab als der Zeichentrickfilm, aber im entscheidenden Punkt kann er nicht mithalten: dem Herz.
Die Stimmungen die der 94er Film verbreitet werden nicht erreicht. So wirken weder Mufasas Tot, noch Simbas Erkenntnis über seine wahre Herkunft so überwältigend, wie sie es noch heute in der Originalversion tun. Im direkten Vergleich fällt ebenfalls auf, dass 2019 ein deutlich düsterer Weg eingeschlagen wurde und ein Besuch für jüngere Kinder nicht unbedingt empfehlenswert ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: The Lion King (2019) ist, wie auch nicht anders zu erwarten, ein rundum gelungener Film, der einen Kinobesuch wert ist, aber eben kein Meisterwerk wie das Original.
4 von 5 Könige der Vergangenheit.... nein, halt... 3,5.
Einen halben König Abzug für das Entfernen des Songs "Er lebt in dir". Eine bodenlose Frechheit.
Tino
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eVskIeNJ (Freitag, 24 Dezember 2021 17:31)
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eVskIeNJ (Freitag, 24 Dezember 2021 17:34)
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eVskIeNJ (Freitag, 24 Dezember 2021 17:34)
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eVskIeNJ (Freitag, 24 Dezember 2021 17:35)
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eVskIeNJ (Freitag, 24 Dezember 2021 20:53)
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