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The Grey (2011)

© Universum Film
© Universum Film

Für einen der letzten Filme, die Tony und Ridley Scott zusammen produzierten, ließen sie den Filmstab, prominent besetzt mit Liam Neeson (Taken), bei -40 ° Celsius durch British Columbia marschieren. Schneestürme und andere Wetterkapriolen, die man später im Film sieht, sind keine Computereffekte. Hätte man noch mehr Wert auf Realismus gelegt, dann hätten echte Wölfe die Crew durch das (fast-)ewige Eis jagen müssen.

 

Einige Tierschutzorganisationen beschwerten sich nach Veröffentlichung des Films über das Portrait des Wolfes im Film. Dieser wird hier nämlich als ständige Gefahr für den Menschen dargestellt. Dabei greifen Wölfe seltenst und wenn überhaupt Menschen in Nordamerika an. Einige vom Pech Geplagte sind allerdings schon in Welpennester gestolpert – in diesem Fall ist es sehr gefährlich. Weiter will sich kein Wolf gegenüber einem anderen behaupten – es gibt keine Führer oder Mitläufer, und noch kein Wolf in freier Wildbahn wurde beim Versuch gesehen, andere Wölfe zu dominieren (Diese "Alpha-Männchen"-Theorie stammt aus Beobachtungen gefangener Tiere).

 

Das ist soweit schön und gut – dem Spannungsbogen eines Filmes ist aber mehr geholfen, wenn man von blutrünstigen, eiskalten Killermaschinen ausgeht. Hier sollte man dann doch am besten gleich beide Augen zudrücken.


Inhalt

Ein Wachmann in Alaska verdient sein Geld damit, Mitarbeiter eines Ölförderunternehmens vor Gefahren in der Natur zu beschützen. Ist er nicht unterwegs oder hält Wache, dann versucht er meist, seinen Kummer und seine Depression in einer Kneipe zu ertränken. Eines Abends, nachdem er einen Brief auf seinen Nachttisch legt und sich einen letzten Whiskey gönnt, verlässt er die Bar durch die Hintertür, kniet sich auf den Boden und schiebt sich den Lauf seines Gewehres in seinen Mund. Plötzlich dringt das Heulen eines Wolfes aus der Ferne an sein Ohr...


Fazit

Der bekannte Filmkritiker Roger Ebert verließ, nachdem er The Grey gesehen hatte, die Aufführung des folgenden Films schon nach 30 Minuten. Dies war nach eigenen Angaben das einzige Mal, dass er sich so verhielt. "So wie ich mich gefühlt habe, wäre es unfair gegenüber meinem nächsten Film gewesen."

 

Dieser Film ist nicht nur spannend, sondern auch tiefgründig und philosophisch. Es geht um Aufgeben und Kämpfen – gegen die Natur und gegen sich selbst, für die Natur und für sich selbst.

 

10 von 10 Wölfen, die gemeinsam heulen; ab und zu verschluckt sich einer, es ist aber kaum hörbar. (gesehen im OmU)                                       

Tim