In der Rubrik "Filmverschwörung der Woche", kurz FiVeDeWo, werden Themen zu Intrigenspielen, Machenschaften und Geheimbündeleien vorgestellt. Zwei wichtige Punkte sind hier zu beachten:
1: don't kill the Messenger! Die in der Rubrik vorgestellten Themen sind recherchiert und sollten daher nicht mit dem Verfasser in irgendeine Verbindung gebracht werden, die über seine Sammlung von Informationen über ein bestimmtes Thema hinausgeht.
2: Wer nicht bei (vermeintlicher) Konspiration dabei gewesen ist, kann auch nicht über den Wahrheitsgehalt der Artikel urteilen. Als Faustregel gilt: Nicht alles was man glaubt entspricht auch der Wahrheit und wenn man etwas nicht glaubt, dann heißt das nicht, dass es das nicht gibt.
Viel Spaß beim lesen!
FiVeDeWo: #1 Jar Jar Binks
In diesem Artikel geht es nicht um Ahmed Best. Best ist der Schauspieler in der Rolle des Jar Jar Binks und erwähnte 2019 in einem Interview, dass er nach der harten Kritik an dem Charakter, den er verkörperte, Selbstmordgedanken hatte und schon in New York auf einer Brücke stand. Glücklicherweise ist er nicht gesprungen und hat bis heute eine erfolgreiche Schauspielkarriere hinter sich. In diesem Artikel geht es um den fiktiven Charakter der Star Wars-Reihe. Best hat zwar sicherlich auch einen Einfluss auf die Rolle gehabt, jedoch sind Charaktere und deren Darstellung immer ein Ergebnis des Zusammenspiels aller am Film involvierten. Eine Kritik gegenüber dem Schauspieler Ahmed Best ist hier deshalb letzten Endes mit Abstand zu betrachten und auch nicht beabsichtigt.
George Lucas galt nach Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung als visionärer Science-Fiction Filmemacher. Für die von Industrial Light & Magic überarbeitete Wiederveröffentlichung in den 90er Jahren - als Vorbereitung für die Episoden I - III - überließ er nichts dem Zufall. Für neue Szenen mit Kreaturen und Menschen waren von ihm Kamerawinkel, Laufrichtung, Blickrichtung, Körperhaltung, was sich im Hintergrund der Szene abspielte und wie es von dort in welche Richtung flog, schwamm oder kroch, genau vorgegeben. Wem Details der einzelnen, und wenn sie nur fünf Sekunden dauerten, Szenen so wichtig sind und wer damit Millionen von Kinozuschauern begeistert, dem kann doch eigentlich ein Charakter wie Jar Jar Binks aus den Episoden I - III nicht "zufällig" passieren? Wie kann es sein, dass ein Regisseur und Drehbuchautor unzählige Charaktere und ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen ihnen entwirft und dazwischen ist ein nervtötender Charakter, den viele hassten und am liebsten aus dem Franchise geschnitten hätten? Die Lösung des Rätsels ist auf den ersten Blick völlig absurd, je mehr man sich aus diesem Blickwinkel jedoch damit beschäftigt, desto plausibler scheint es zu sein. George Lucas hat von Anfang an Jar Jar Binks als Darth Plagueis, den Meister vom späteren Imperator Palpatine, geplant. Hier nun einige Punkte die für diese Theorie sprechen:
- In Episode V: Das Imperium schlägt zurück wird der Charakter Yoda eingeführt. Der mächtigste und weiseste der Jedi erscheint als knuffig-putziger Knuddelgnom, der gerne spielchen treibt und nicht all zu ernst genommen wird. Eine Spiegelung die auch auf Jar Jar Binks projeziert werden kann: alle sind froh wenn Lurchi Jar Jar am Tag auch nur einen vernünftigen Satz ohne "michse" und "duhse" formuliert bei dem er Sachen oder Gefühlszustände klar benennt oder gestikuliert. Jar Jar repräsentiert auf den ersten Blick einen Narren. Wäre Jar Jar noch ein kleines bisschen dümmer, dann hätte Obi Wan einen Rollstuhl zum transportieren für ihn gebraucht. Wird Jar Jar gespiegelt, so wie sich Yoda selbst spiegelt, so könnte ein intelligenter aber eben auch bösartiger Charakter entstehen. Darth Plagueis Beiname ist "der Weise".
- Jar Jar wird in folgender Szene eingeführt: Ein Transporter fährt durch den Wald und treibt Tiere und ihn vor sich her. Er rennt in zwei Jedis, welche ihn davor retten überfahren zu werden. Aus Dankbarkeit besteht Jar Jar darauf sich in den Dienst der Jedi zu stellen und nicht mehr von ihrer Seite zu weichen. Spätestens hier könnten beim ein oder anderen schon die Alarmglocken läuten wenn er selbst in einer solchen Situation wäre. Als Kind bin ich im Spanienurlaub, in einer Liegebank am Pool, mit meinem Bein eingeklemmt gewesen. Seit dem mich ein Mann aus dieser misslichen Lage gerettet hatte, wich ich ihm nicht von der Seite und bewohne seither seine Garage um Aufgaben für ihn zu erledigen - NICHT.
- In der Szene, in der sich Jar Jar und die Jedis darauf vorbereiten eine Unterwasserstadt zu besuchen, springt er mit mehreren Saltos durch die Luft ins Wasser. Keiner von Jar Jars, oder einem anderen Volk in Episode I ist dazu in der Lage solche Kunststücke zu vollführen. Eine Ausnahme bilden die Jedis und Sith.
- Jar Jars Augenfarbe ist gelb. Alle Sith haben gelbe Augen.
- Angekommen in der Unterwasserstadt, bricht eine helle Panik aus als die Bewohner Jar Jar sehen. Unter Androhung von Gewalt wird er zum König geleitet um über ihn eine (Todes?)Strafe zu verhängen da er zuvor von seinem eigenen Volk verbannt wurde (unter ungeklärten Umständen - Jar Jar versucht aber es in einer Szene zu erklären). Die Jedis verbürgten sich für Jar Jar in dem sie sagten, er stehe unter ihrer Lebensschuld. Warum führt jemand Ortsfremde an einen Platz den man selbst nicht besuchen darf? Sind das erste Anzeichen für den Zuschauer über den Grad Jar Jars geistiger Umnachtung, einer vermeintlichen Degenerierung oder ist es doch von Anfang an ein Plan von Jar Jar die Bindung zu den Jedis zu stärken?
- Jar Jar streckt seine Zunge hinterrücks einem Jedi entgegen.
- Jar Jar führt eine Unterhaltung mit dem jungen Anakin Skywalker darüber wie attraktiv Padme ist ("pretty hot" im englischen Original). Da Anakin noch sehr jung und beeinflussbar ist, könnte dies als Versuch gelten, ihn zu überzeugen und sich Padme hingezogen zu fühlen. Letzten Endes ist die Beziehung zu Padme eine der Hauptgründe warum Anakin die dunkle Seite der Macht wählte.
- In der finalen Schlacht auf dem Planeten Naboo zerstört Jar Jar in einer scheinbaren Aneinanderreihung von hunderten Zufällen Kampfdroiden, Rolldroiden und Panzer ohne selbst einen Kratzer zu bekommen. Um ihn herum liegen tausende beschnäbelte Helden die nicht soviel "Glück" hatten.
- Zur Beerdigung eines Jedis auf Naboo stehen Jar Jar Binks und Kanzler Palpatine nebeneinander.
- In Unterhaltungen mit einflussreichen Amtsträgern (u.a. König der Unterwasserwelt, Königin Amidala) wedelt Jar Jar mit seiner Hand. Diese Handzeichen müssen von Jedis und Sith gemacht werden, um ihre "Mind-Tricks" (Gedankenmanipulation) zu vollführen.
- In Episode II ist Jar Jar ein einflussreicher Senator im galaktischen Senat. In einer Szene scheint er grundlos durch die Gänge zu spazieren und bleibt vor einem Aufzug stehen. Nach einigen Sekunden die er wartet, geht die Tür auf und seine alten Begleiter aus Episode I stehen vor ihm. Es scheint so, als ob er über alle Maße überrascht und glücklich ist sie zu sehen - oder hat er ihre Präsenz gespürt und nur auf sie gewartet?
- Zu Beginn von Episode III begrüßen Kanzler Palpatine, Senatoren und er einen Gesandten der Jedi.
- In Episode III ruft Jar Jar die Notstandsgesetze auf unbestimme Zeit aus und gründet so das erste galaktische Imperium unter der Führung Senator Palpatines (und wedelt dabei mit den Händen). Tausende Völker beklatschen ihn und jubeln ihm zu.
- Jar Jar Binks und Imperator Palpatine sind vom selben Planeten des Star Wars Universums.
- Disney hat Lucasfilms komplette Rechte an der Star Wars-Saga abgekauft. Auch die Drehbücher für Episode VII - IX, welche durch neue Fassungen ersetzt wurden. Warum war man mit den Drehbüchern nicht zufrieden? Wenn jemand eine gute Story für die Filmreihe schreiben kann, dann ja wohl George Lucas oder? Oder war der Sithlord der alle Stränge von Anfang an in der Hand hatte doch der unscheinbare Jar Jar? Da Disney gern auf Nummer sicher geht und nichts zu Gewagtes produziert um ein möglichst breites Publikum anzusprechen: könnte das auch hier ein guter Grund gewesen sein um entsprechende Änderungen vorzunehmen?
Tim